Supermarkt ohne Warteschlangen: Was kommt auf uns zu?

In einigen asiatischen Ländern ist es bereits Normalität, rund um die Uhr in autonomen Supermärkten einzukaufen. Hierzulande ist das Konzept noch nicht weit verbreitet. Große Unternehmen wie Amazon, Rewe und Aldi testen derzeit entsprechende Märkte, um dieses innovative Einkaufserlebnis auch hier zu etablieren. Als Payment-Anbieter stellen wir uns natürlich die Frage, wie sinnvoll und zuverlässig autonome Supermärkte sind und ob sie eine Zukunft haben.

Um das herauszufinden und uns ein besseres Bild zu machen, haben wir den kassenlosen Bio-Supermarkt “Hoody” in Hamburg besucht. Das Konzept verspricht ein völlig neues Einkaufserlebnis ohne Kontakt zum Personal und ohne lästiges Anstehen an der Kasse. Doch wie funktioniert das System und was bedeutet es für die Zukunft des Einkaufens?

Zu beginn muss eine App installiert werden, in der man seine Kontaktdaten und die bevorzugte Zahlungsmethode hinterlegt. Oftmals funktioniert das ganz einfach mit einer Einzugsermächtigung über PayPal oder einer Debit-/Kreditkarte. Ist alles eingerichtet, kann der Einkauf beginnen. Dank in die Regale integrierter Waagen, Bewegungssensoren, künstlicher Intelligenz und zahlreichen Kameras in den Geschäften ist ein reibungsloses Bezahlen möglich.

 

Der Einstieg: Eine Flut von Kameras

Der erste Eindruck beim Betreten von Hoody kann überwältigend sein. Zahlreiche Kameras verfolgen jeden Schritt der Kundinnen und Kunden. Das kann zunächst verwirrend und überfordernd wirken, aber nach kurzer Zeit gewöhnt man sich daran und nimmt die Kameras kaum noch wahr. Diese Überwachungstechnik ist notwendig, um das Einkaufen ohne Kasse zu ermöglichen. Es hinterlässt aber ein ungewohntes Gefühl der Beobachtung.

Die Zukunft des Einkaufens

Wird immer der richtige Preis berechnet? Was passiert, wenn das System überfordert ist? 

Wir haben es getestet: Wir gingen zu viert in den Laden, drei haben sich registriert und einer hat einen Gastzugang benutzt. Wir nahmen verschiedene Produkte aus den Regalen und stellten sie wieder zurück. Außerdem haben wir die Produkte herumgereicht, um zu sehen, wie sicher das System erkennt, wer das Produkt letztendlich genommen hat.

Das Ergebnis überraschte uns positiv. Nach einer Wartezeit von etwa vier Stunden erhielten wir eine Rechnung für die tatsächlichen Produkte, mit denen wir den Laden verlassen hatten. Auch nach der Übergabe der Produkte wurden diese der richtigen Person zugeordnet.

Sicherheit und Einkaufserlebnis

Natürlich bleibt noch die Skepsis, ob das System immer alle Einkäufe korrekt abrechnet. Für den Fall, dass die Rechnung nicht korrekt ist, gibt es auch hier einen Service, an den man sich wenden kann.  Ein weiteres Problem könnte die mögliche Überlastung der Technik sein, die zu Fehlern in der Preisberechnung führen kann. In diesem Fall hat man im Nachhinein keine Kontrolle, wenn der Preis falsch angegeben wurde und ein ganz anderer Betrag vom Konto abgebucht wurde. Außerdem können technische Störungen oder Netzwerkprobleme dazu führen, dass das gesamte System lahmgelegt wird und der Einkauf nicht fortgesetzt werden kann.

Eine besondere Herausforderung stellen Produkte wie Spirituosen und Zigaretten dar, weil diese einer Altersbeschränkung unterliegen.  Um sicherzustellen, dass nur berechtigte Personen diese Artikel kaufen können, muss man sich vorher in der App authentifizieren.

Das Gefühl des Kaufens verändert sich

Der Bezahlvorgang läuft digital im Hintergrund ab. Dadurch hat man weniger das Gefühl eines Kaufaktes, da das physische Bezahlen wegfällt. Einige autonome Supermärkte bieten auch die Möglichkeit des Self-Scanning an, bei der die Kunden die Produkte selbst einscannen und bezahlen können. Diese Option verbindet die Bequemlichkeit des Einkaufens ohne Kasse mit einer gewissen Kontrolle über den Einkaufsprozess, was für manche Kunden beruhigend sein kann.

 

Fazit

Ob ein autonomer Supermarkt tatsächlich ein besseres Einkaufserlebnis bietet, hängt von den individuellen Erwartungen ab. Für viele wird es eine praktische Lösung sein, besonders an Sonn- und Feiertagen, wenn andere Geschäfte geschlossen sind. Andere werden vielleicht den persönlichen Kontakt und die traditionelle Art des Einkaufens vermissen. Insgesamt ist das Konzept ein spannender Schritt in die Zukunft des Einzelhandels. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Konzept weiterentwickelt und ob es langfristig Bestand haben wird. Wir können sagen, dass es super spannend und eine sehr gute Alternative ist, wir uns aber die Möglichkeit des Self-Checkouts sehr gewünscht hätten, um den Einkauf noch einmal selbst kontrollieren zu können und ein echtes Einkaufserlebnis zu haben.

Mit ZahlungsWERK als Partner sind Sie für Ihren Self-Checkout oder auch einen normalen Kassenbetrieb bestens gerüstet.

 

Kontaktformular

* Pflichtfelder